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Frau Wasser starrte auf den großen Metalltopf mit der köchelnden Brühe, die Haufen un­gekochter Nudeln, die Schüsseln mit den vorbereiteten Hackfleischbäll­chen. 

„Wie kommt es, dass ich wieder hier zuhause sitze? Ich hatte mir geschworen, dass mein Leben so viel besser sein würde als das hier. Ich habe einen Abschluss! Ich habe einen erfolgreichen Geschäftsmann geheiratet! Ich war auf dem Weg in ein glückliches, sicheres Leben… Ich muss in meinem früheren Leben etwas sehr Schlimmes getan oder die Geister beleidigt haben, um wieder hier im Haus meiner Mutter zu sein. Wie werden meine Kinder und ich von dem leben können, was sie in ihrem Nudel-Imbiss verdient? Was soll ich tun? Ich habe die Nase voll von all den Leuten, die mir immer wieder sagen, ich solle weitermachen, weitermachen!“

Frau Wasser hörte kaum das Hu­pen, aber ihre beiden Kinder kamen sofort aus dem kleinen Raum hinter dem Verkaufsstand gelaufen. „Mami, Mami, da ist die Hotdog­-Lady! Dürfen wir bitte welche haben? Bitte?“

Seufzend stand Frau Wasser auf und ging zu Jai, der Hotdog­-Verkäu­ferin, die sie und die Kinder mit einem fröhlichen Lächeln begrüßte. „Jai muss ein sehr gutes Leben haben, um so lächeln zu können“, dachte Frau Wasser nei­disch.

Doch mit der Zeit stellte Frau Wasser fest, dass Jais Leben ihrem ei­genen verblüffend ähnlich war. Auch Jai hatte ihren Vater nie gekannt. Auch Jais Mann hatte sie verlassen und sie musste allein für ihre zwei Kinder aufkommen.

Ein großer Unterschied zwischen ihnen war jedoch ihre Lebenseinstel­lung. Obwohl Jai nur mit Mühe über die Runden kam, hatte sie immer eine positive Einstellung. Eines Tages fragte Frau Wasser sie, wie sie trotz ihrer Lebensumstände so viel Freude ausstrahlen konnte.

„Ich bin froh, dass du mich fragst,“, antwortete Jai. „Ich habe diese Freude wegen Gott. Er liebt uns. Das Leben in dieser Welt ist wegen der Sünde schlecht, aber Gott hat durch Jesus einen Weg geschaffen, und er hilft uns hindurch.“

Frau Wasser unterhielt sich immer wieder mit Jai und nahm schließlich die Einladung zu einem Bibelkreis an. Sie lernt viel über die Bibel und den Gott, der bereit ist, ihr in allen Le­benslagen beizustehen.

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Bete für die thailändischen Christen, dass sie in ihrem Glau­ben weiter wachsen und fähig werden, diesen Glauben mit anderen zu teilen.

Bete für mehr thailändische Christen und ausländische inter­kulturelle Mitarbeitende, die in ländlichen Gebieten arbeiten.

Bete, dass mehr Gemeinden und Bibelkreise in Gegenden gegründet werden, in denen es noch keine gibt. Die Thailänder nehmen viel eher daran teil, wenn sich eine Gruppe in der Nähe ihres Wohnorts trifft.