header

Mai’s Hände zitterten, als sie Eddies Handy nahm. Ihr Mund war trocken, und ihr Herz klopfte wie wild. Aber sie musste es wissen. Schnell öffnete sie seinen Facebook Messenger. Ihr Herz schlug noch schneller, als sie auf das Gesicht einer jungen Frau klickte, die sie nicht erkannte. Ihr wurde ganz schlecht, als sie die Nachrichten durchlas. 

Bitte, bitte, lass das nicht wahr sein. Bitte, lass das nicht passieren.

Aber du wusstest es doch, sagte eine andere Stimme in ihrem Kopf. Du wusstest, dass er unmöglich so viele Geschäftstreffen und Ausflüge an den Wochenenden haben konnte. 

Mai zuckte zusammen, als Eddie den Raum betrat.

„Was machst du mit meinem Handy? Gib es zurück!“, verlangte er.

„Wie kannst du es wagen!“ schrie Mai. „Wie kannst du es wagen! Du bist mit mir verheiratet. Ist dorthin unser ganzes Geld gegangen? Zu dieser … dieser …“

Eddies Gesicht verfinsterte sich. „Du weißt, dass es zwischen dir und mir schon lange vorbei ist. Du hast überhaupt keine Zeit mehr für mich.“

„Zeit? Zeit? Ich kümmere mich die ganze Zeit über um Pearl und Penny. Du weißt, dass wir keine Verwandten haben, die uns helfen. Ich bin total er­schöpft. Du zeigst so wenig Interesse an ihnen.“

„Halt die Klappe und lass mich in Ruhe, Mai. Ich kann mit meinem Leben machen, was ich will.“ Eddie drehte sich auf dem Absatz um und verließ den Raum. 

Mai ließ sich schluchzend auf den Boden sinken. Sie war so verliebt in Eddie gewesen. Sie hatten bald nach ihrem Kennenlernen geheiratet, trotz der Missbilligung ihrer Eltern. Sie und Eddie waren mehrere Monate lang als Rucksacktouristen mit kleinem Bud­get durch die Nachbarländer Thai­lands gereist. Sie hatten mit wenig Geld auskommen müssen, waren aber so glücklich gewesen. Wie war es nun dazu gekommen?

In den nächsten Monaten zwang sich Mai, sich um die Kinder zu küm­mern, das Essen zu kochen, das Haus zu putzen und die Nachbarn anzu­lächeln, wenn sie nach draußen ging. Eddie zog nicht aus, und er weigerte sich, die Treffen mit der anderen Frau abzubrechen.

Mai begann, regelmäßiger zum Gottesdienst zu gehen. Seit ihrer Kindheit war sie immer mal wieder in der Kirche gewesen, hatte sich aber nie dazu durchringen können, Jesus Christus nachzufolgen. Doch eines Tages bat sie den Pastor um die Taufe, obwohl ihr klar war: “Die Kirche wird mein Leben nicht auf magische Weise verändern und alles besser machen. Aber ich möchte ein Kind des Gottes werden, der mich geschaffen hat, der mich nie verlassen wird, der immer treu ist.”

Heute ist in Mais Lächeln immer noch Traurigkeit zu erkennen, aber sie sagte kürzlich zu einer Freundin: „Ich habe immer mehr Frieden in meinem Leben, und ich sehe, wie Gott sich um mich kümmert. Jeden Morgen hilft der Herr, die Bitterkeit zu heilen, die sich in meinem Herzen festgesetzt hatte.“

Bete für die thailändischen Fami­lien. Es ist sehr verbreitet, dass verheiratete Männer eine Gelieb­te haben.

Bete, dass die thailändische Kirche lernt, wie sie sich um das ganzheitliche Wohl von Men­schen aus zerrütteten Familien kümmern kann.

Bete für die christlichen Männer, dass sie nicht die eigene Zufrie­denheit an die erste Stelle setzen, sondern das Wohlergehen und die Freude ihrer Frauen und Kinder.