Dschee title
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Thai title

Dschee betrat die Kirche. Sie lächelte höf­lich, obwohl sie ein wenig Angst hatte. Schließlich war sie Buddhistin und keine Christin. Außerdem kannte sie niemanden, und Fremde waren ihr im Allgemeinen unheimlich. 

Eine ältere thailändische Dame begrüßte sie mit einem Lächeln, einem Wai (thailändischer Handgruß) und einem freundlichen Wort. Sie sorgte dafür, dass sich Dschee wohl fühlte, stellte sie den anderen vor und blieb bei ihr, als der Gesang begann. Dschee kannte natürlich keines der Lieder und verstand sie auch nicht, aber sie spürte die Begeisterung und Freude. 

Nachdem viel gesungen worden war, ergriff ein Mann das Wort. Dschee fand es seltsam, dass ein Mann in normaler Kleidung aus einem heili­gen Buch lehrte. Die ältere Schwester wies auf die Worte hin, über die der Mann predigte. Er sprach von einer Witwe, was Dschees Interesse weckte.

Diese Witwe hatte einen Sohn, so wie sie selbst. Während einer Hun­gersnot kam ein Prophet, ein Mann Gottes, zu ihr. Durch ein Wunder gingen ihre Lebensmittel nicht zur Neige. Dann wurde ihr Sohn krank. Sie dachte, das könnte daran liegen, dass der Mann Gottes ihre Sünden sah. Doch als der Mann Gottes betete, heil­te Gott ihren Jungen.

Der Mann vorne sprach weiter und erklärte, dass Jesus sich um Witwen und andere, die von der Gesellschaft abgelehnt werden, kümmert. Deshalb hatte er seinen Boten zu dieser Witwe geschickt. Er sprach über Sünde und wie der Herr Jesus Sünde vergibt, um uns in eine Beziehung mit ihm selbst zu bringen. Danach folgten Gebete und weitere Lieder.

Dschees Mann war bei einem Mo­torradunfall ums Leben gekommen, als ihr Sohn noch sehr klein war. Nur wenige Menschen sorgten sich um sie. Die meisten wollten sie nur benutzen oder ausnutzen. Sie hatte keine Ausbildung oder Qualifikation, brauchte aber Geld für ihre Mutter, die sich um ihren Sohn auf dem Land kümmerte. Dieses Geld verdiente sie auf moralisch fragwürdige Weise und redete sich ein, dass der Zweck (die Versorgung von Mutter und Sohn) die Mittel hei­lige. Doch oft flüchtete sie sich in den Rausch, obwohl Alkoholkonsum für Buddhisten eine Sünde ist.

Als kleines Mädchen war Dschee einmal auf einer Weihnachtsfeier bei Ausländern gewesen, ein fröhliches Fest mit Spielen, Geschenken, Ge­schichten und Spaß. Als sie vor kurzem in einem Kaufhaus Weihnachtsde­koration gesehen hatte, erinnerte sie sich wieder daran. Sie fasste Mut und machte sich auf den Weg in eine Kirche.

Beim gemeinsamen Mittagessen nach dem Gottesdienst lächelten die anderen am Tisch Dschee an. Die äl­tere Schwester fragte einige, wie und warum sie Christen geworden seien. Dschee war beeindruckt von Gottes Liebe und seinem Interesse an nor­malen, sündigen Menschen. Hoffnung keimte auf, dass ihr Leben vielleicht doch nicht nur eine Abwärtsspirale schlechten Karmas sein müsse.

Einige Zeit später wandte sich Dschee dem Herrn Jesus zu. Durch die Gemeinde fand sie einen Job in einer Fabrik. In der Abendschule schloss sie ihre Ausbildung ab und holte schließlich ihren Sohn zu sich, wo auch er von Jesus hören konnte.

Wenn Dschee jetzt andere an­lächelt, trägt ihr „höfliches Lächeln“ die Freude über Christus in sich.

Bete für die Thailänder, die als Kinder vom Evangelium gehört haben, dass sie auch als Er­wachsene den Herrn suchen.

Bete für Witwen, Waisen und andere Menschen in schwierigen Lebenssituationen, dass sie sich um Hilfe an Gott wenden.

Bete, dass die vielen jungen, ungebildeten Mädchen und Jungen nicht ins Sexgewerbe abrutschen.

Bete dafür, dass Christen ihr Leb­en für Nichtchristen öffnen.

Bete, dass man in den zwanglosen Momenten des Gemeindelebens nicht an der Oberfläche bleibt, sondern die wirklichen Bedürf­nisse der Menschen anspricht. In den thailändischen Kirchen ist ein gemeinsames Essen normaler­weise Teil des Gottesdienstes.