Rabbit unterdrückte ein Gähnen, als sie durch die dicke Schale der Ananas schnitt. Sie war seit vier Uhr mor­gens auf den Beinen, denn heute Morgen war sie zum Großmarkt ge­fahren, um das Obst zu kaufen, das sie in den nächsten Tagen an ihrem Verkaufswagen anbieten wollte. Sie betastete das neue Amulett, das sie um den Hals trug, und hoffte, dass es ihr tatsächlich den ersehnten Reich­tum bringen würde.

Da sind sie wieder, diese Westler, dachte sie, als das graue Auto vorfuhr. Sie konnte deren süßen dreijährigen Jungen auf dem Rücksitz sehen. Ich hoffe, ich kann sie heute verstehen. Ihre Aussprache ist nicht sehr gut! Warum reden sie überhaupt mit mir? Ich kenne sie nicht, und ich kenne niemanden, den sie kennen. Nun gut, ich werde lächeln und ihnen antworten, denn sie scheinen es zu mögen.

Rabbit setzte ihr Lächeln auf. Ich frage mich, ob ich heute wieder über das Wetter reden muss. Wen interessiert schon das Wetter? Mein Freund hat mich verlassen, meine jüngere Halbschwester treibt sich mit üblen Leuten herum und meine Mutter drängt mich, den Mönchen Almosen zu geben und dadurch mein Karma zu verbessern, obwohl ich kein Geld dafür habe.

Heute jedoch wurde Rabbit über­rascht. „Liest du gerne?“, fragte die große, goldhaarige Frau. „Ja, das tue ich tatsächlich“, antwortete Rabbit. „Hier ist ein kleines Büchlein, das dich interessieren könnte. Es handelt von Weihnachten. Wusstest du, dass bald Weihnachten ist?“ Die Frau reichte ihr ein kleines Buch mit Hochglanz­einband. Rabbit setzte ein pflichtbe­wusstes Lächeln auf, als sie das Buch entgegennahm. Mal sehen. Meistens bin ich abends zu müde, um zu lesen.

Aber in dieser Nacht öffnete Rab­bit den bunten Einband des Büchleins. Ich frage mich, warum die Frau mir ein Buch schenkt

Als die Frau das nächste Mal kam, fragte sie Rabbit: „Hattest du Zeit, in dem Buch zu lesen?“ „Ich wusste gar nicht, dass man an Weihnachten den Geburtstag von Jesus feiert“, antwor­tete Rabbit. „Ich dachte, es sei das Neujahrsfest der Westler.“

Die Frau lud Rabbit in die Kirche ein. Es dauerte eine Weile, bis Rabbit zusagte, denn sonntags brachte ihr Obststand den größten Gewinn ein, weil dann viele Touristen in die Stadt kamen.

Aber irgendetwas zog Rabbit an, eine Neugierde, eine Anziehungskraft, die sie nicht erklären oder benennen konnte. Ein Teil davon war die aufrich­tige Freude, die sie in den Augen derer sah, die sich „Christen“ nannten.

Sie begann, regelmäßig den Gottesdienst zu besuchen, und war überrascht, dass sie immer noch genug Geld verdiente. Eines Tages erklärte der Gemeindeleiter, dass heute ein be­sonderer Tag sei, „Ostern“. An diesem Tag wurde sie ganz ergriffen von der Erkenntnis, was Jesus für sie getan hatte. Sie weinte, als sie ihren Glau­ben an Jesus Christus bekannte, und ihr bisher pflichtbewusstes Lächeln wurde durch ein neues ersetzt: herz­lich, strahlend und echt.

prayer points

 

Ausländische interkulturelle Mitarbeiter müssen die thailän­dische Sprache und Kultur lernen. Bete, dass der Heilige Geist sie dabei unterstützt. Die meisten brauchen mehr als drei Jahre, um fließend Thai zu sprechen, und noch länger, um die Kultur in ihrer ganzen Tiefe zu verstehen. 

Literatur ist das wichtigste Medium, um das Evangeli­um in Thailand zu verbreiten. 66% der Thailänder, die sich zu Christus bekehrt haben, sagen, dass Traktate oder Bücher ihre Entscheidung für Jesus am meis­ten beeinflusst haben. Lasst uns beten für die Produktion von gut verstänlichen Büchern, die das Evangelium auf eine Weise präsentieren, die die Herzen der Thailänder anspricht. Betet für mehr thailändische Autoren, die evangelistische Literatur schreiben können. Betet für die Verbreitung dieser Literatur.

Viele Thailänder arbeiten in Jobs, in denen sie nur von einem Tag auf den anderen Geld verdienen. Das macht sie verletzlich, wenn sie wegen schlechten Wetters, Krankheit oder familiären Pro­blemen nicht arbeiten können. Diese Verwundbarkeit macht sie offener für das Evangelium, aber es fällt ihnen auch schwer, ihre Arbeit einmal ruhen zu lassen, um mehr über Christus zu er­fahren. Bete, dass sie zuerst das Reich Gottes suchen und erleben, wie er dann für ihre täglichen Bedürfnisse sorgt. Bete für die Christen, die in solchen Berufen arbeiten, dass sie mutig ihren Glauben weitergeben.